WERTvolle Arbeit

Kurzerhand wechselte er den Ausbildungsberuf und bewarb sich in einem kleinen Metallbaubetrieb. „Gerade in dieser Zeit habe ich enorm viel gelernt und Montageerfahrung gesammelt“, erzählt Fabian. Doch er wollte weiterkommen: Direkt nach der Ausbildung meldete sich der Metallbauer an der Meisterschule an. Inzwischen hatte er nicht nur den Meistertitel in der Tasche, sondern auch noch ein Kleingewerbe gegründet. In seiner eigenen Werkstatt stellt er Geländer oder Fenstergitter nach Kundenwunsch her. Das ist vor allem möglich, weil sein Arbeitgeber ihm eine Vier-Tage-Woche ermöglicht – eine echte Seltenheit im Handwerk, die Fabian zu schätzen weiß.

Projektverantwortung

Gelandet ist der 26-Jährige vor gut einem Jahr beim #teamgassert, einem Metallbaubetrieb mit 50 Mitarbeitern in Schriesheim. Als Projektleiter im Stahlbaubereich verantwortet Fabian hier den kompletten Prozess: vom ersten Kundenkontakt über die Konzeption mit der Konstruktionsabteilung bis zur Weitergabe an die Produktion. Dort koordiniert er die Arbeitsplanung und die Einteilung der Teams und stellt dabei auch noch sicher, dass die Auszubildenden alle Betriebsbereiche kennenlernen.

Nach der Fertigstellung sorgt er dann noch dafür, dass der Kunde eine fehlerfreie Rechnung bekommt. Besonders bei den Aufgaben im Büro ist er froh, dass er sich damals für die Meisterausbildung entschieden hat: „Nur wenn ich verstehe, wie Kalkulationen funktionieren, kann ich am Ende nachvollziehen, warum ein Projekt vielleicht zu wenig Gewinn abwirft“, erklärt der 26-Jährige.

Digitale Zukunft

Klare Strukturen helfen dabei, den Überblick zu behalten, genauso wie der feste Wille des Geschäftsführers zur Digitalisierung. In einigen Bereichen hat sie sich schon durchgesetzt: Die Arbeitsaufteilung erfolgt digital.  Alle Projektleiter haben für das Aufmaß beim Kundentermin ganz selbstverständlich Ihr iPad dabei. „2023 soll der komplette Betrieb papierlos funktionieren“, berichtet Fabian. Die Mitarbeiter im Team stehen hinter der Entscheidung. Sie sind überzeugt davon, dass es ein wichtiger und richtiger Schritt ist.

Teamgedanke

Geschäftsführer Matthias Kunze stimmt seine Mitarbeiter jeden Montag in einem kurzen Meeting auf die neue Woche ein. Die Werte, die ihm und dem gesamten Team so wichtig sind, prangen unübersehbar an der Wand der Konstruktionsabteilung. Für die Einhaltung dieser Werte unterschreibt jedes #teamgassert-Mitglied jede Woche neu: „Jeder unterzeichnet dafür, dass er auf einen respektvollen Umgang mit den Kollegen achtet. Im Gegenzug dafür weiß er aber auch, dass er ihn bekommt“, erklärt Fabian. „Und wenn es doch einmal Probleme gibt, werden diese offen besprochen.“ Auch das gehört zum Montagsmeeting: Kritik, Sorgen oder Streitigkeiten werden direkt angesprochen. „Direktes Feedback ist ausdrücklich gewünscht“, argumentiert Fabian überzeugt. „Wir wollen ja weiterkommen und weiterwachsen, da hilft es niemandem, wenn Probleme totgeschwiegen werden.“

Dass das Miteinander so gut funktioniert, entscheidet sich oft schon in den Bewerbungsgesprächen der neuen Kollegen: „Wir müssen merken, dass der Mitarbeiter die Werte leben will.“ Gerade bei Auszubildenden spielt das Praktikum deswegen eine große Rolle. „Wenn du ins Team passt und Lust auf das Handwerk hast, dann können dir die Kollegen alles beibringen, was du können musst“, sagt Fabian in Richtung interessierter Schulabgänger.

Ihn selbst beeindruckt die Vielseitigkeit des Werkstoffs Metall immer wieder. Und er macht sich keine Sorgen, dass Metallbauer irgendwann überflüssig werden: „Kein Roboter kann ein Geländer passgenau erstellen und sicher an irgendwelchen Schrägen montieren. Nur wenige Jobs sind so krisensicher wie unserer.“