Jan-Andre: 100 Prozent Metallbauer
MEINMetall: Warum lernst du einen handwerklichen Beruf, obwohl ganz viele andere „etwas mit Wirtschaft machen“?
Jan-Andre: Das ist eigentlich ganz einfach: Weil ich etwasmit meinen Händen „erschaffen“ möchte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir in der achten Klasse daserste Mal eine eigene Präsentation am PC zusammenstellen mussten. Ich hab‘ das zwar gekonnt, aber ab diesem Tag war für mich klar, dass ich nicht mein ganzes Leben vor dem Bildschirm sitzen will. Außerdem – Handwerker sein, heißt für mich, auch in meinem privaten Leben ganz viel selbst machen zu können. Denn ich kann ja von Berufswegen mit den Händen praktisch arbeiten.
MEINMetall: Wie bist du auf den Beruf des Metallbauers, Fachrichtung Konstruktionstechnik, gekommen?
Jan-Andre: Während der Schulzeit konnten wir Praktika machen. Eins habe ich im Wald als Forstwirt absolviert, weil ich gerne in der Natur bin und das andere in einem Metallbau-Betrieb. Da ist bei mir der Funke übergesprungen und mir war klar: mit Metall zu arbeiten, das ist meins.
MEINMetall: Was gefällt dir daran so gut?
Jan-Andre: Ich gebe mal ein Beispiel. Eine Metallstrebezuzuschneiden, sie zu entgraten, zu schleifen, dann in einer Konstruktion zu verbauen und hinterher zu sehen: das habe ich geschafft – das ist jedes Mal ein Erfolgserlebnis. Dazu kommt die ganze Abwechslung an Arbeitstätigkeiten wie sägen, bohren, schleifen, trennen, schweißen, schrauben und viele mehr. Vom kleinen Montagetisch für einen Handwerkskunden bis zur großen Stahlbau-Halle für die Fertigung in der Industrie mache ich alles. Manche Tage bin ich hier in der Werkstatt, manche bin ich draußen auf Montage – es ist nie langweilig. Ja, ich weiß, das hört sich vielleicht seltsaman, aber mich reizt auch die Schönheit von dem, was ich kann. Eine saubere Schweißnaht, eine elegante, präzise Verschraubung, das macht mir Freude.
MEINMetall: Warum hast du dich für die SGI GmbH alsausbildendes Unternehmen entschieden?
Jan-Andre: Weil die SGI GmbH mir während des Vorstellungsgesprächs und der Führung durch die Hallen einen kompetenten Eindruck vermittelt hat und ein gutes Gefühl, dass ich hier meine Lehre erfolgreich abschließen werde.
MEINMetall: Was sind deine Ziele?
Jan-Andre: Ich habe ja gerade meine Ausbildung abgeschlossen. Die Vorbereitungen für die Prüfungen verliefen entspannt und ruhig, da ich sowohl theoretisch als auch praktisch gut vorbereitet war. Schlussendlich habe ich die Prüfungen mit einem guten Durchschnitt bestanden. Jetzt will ich erstmal eine Zeit lang hier arbeiten und mich dann fortbilden und den Meister machen.
MEINMetall: Was hat dir in der Ausbildung am besten gefallen?
Jan-Andre: Am besten hat mir gefallen zu sehen, wie sehr mich die Ausbildung verändert hat beziehungsweise was mit mir innerhalb dieser 3,5 Jahre passiert ist. Da denke ich vor allem an das gesteigerte Selbstbewusstsein und das Wissen, das ich mir angeeignet habe.
MEINMetall: Von was träumst du, was würdest du noch gerne erleben in deinem Beruf?
Jan-Andre: Ich will eines Tages mal auf einer Bohrinsel als Schweißer arbeiten. Und wenn möglich auch als Tiefsee-Schweißer eingesetzt werden.
MEINMetall: Wie kommst du darauf? Das ist ja doch einigermaßen ungewöhnlich.
Jan-Andre: Ich suche da den Nervenkitzel. Zu wissen, dass mein Können und meine Arbeit für andere überlebenswichtig sind – das finde ich dabei cool. Und unter härtesten Bedingungen schweißen, da geht es im Zweifel um Leben und Tod.
MEINMetall: Thema Schweißen – du hast schon vorhinvon einer „sauberen Schweißnaht“ geschwärmt und jetzt erzählst du von deinem Traum als Schweißer. Was hat esmit dem Schweißen auf sich?
Jan-Andre: Ich habe im zweiten Lehrjahr meine ersten Schweiß-Zertifikate erworben (Sein Chef mischt sich an dieser Stelle ein und betont, dass das nicht ganz gewöhnlich sei). Mir gefällt es und außerdem habe ich offensichtlich Talent dafür. Weil auch die Experten meine Schweißnähte loben (grinst fröhlich).
MEINMetall: Hört sich nach ziemlich viel Spezialwissen an?
Jan-Andre: Ja, das ist es auch. Handwerk bedeutet natürlich auch Theorie und Spezialwissen. Das muss man schon im Kopf haben. Ein guter Handwerker zu sein, bedeutet auch, was in der Birne zu haben. Aber man sieht eben auch immer sofort in der praktischen Arbeit, dass man auch etwas von diesem Wissen hat, wenn die Arbeit funktioniert und das Ergebnis hält.
MEINMetall: Vielen Dank.
Foto/Copyright: echt Ideen leben. Julian Phillipp