Erfolgreich bewerben
Jeder der einmal verstanden hat, wie es abläuft, und sich gut auf jeden einzelnen Schritt vorbereitet, für den heißt es schon bald: Willkommen im neuen Betrieb. Jedes Bewerbungsverfahren startet mit deiner Bewerbung und endet im besten Fall mit einem Angebot nach dem Vorstellungsgespräch. Die Bewerbungsmappe selbst besteht aus einem Anschreiben, deinem Lebenslauf und deinen Zeugnissen.
Du bist definitiv nicht allein, wenn du am Anschreiben verzweifelst. Fast jeder hat schon mal stundenlang über dem perfekten ersten Satz oder einem lockeren Einstieg gebrütet. Hier gilt sicher wie sonst auch im Leben: Übung macht den Meister. Es gibt jedoch ein paar Kniffe, mit denen man sich die Arbeit deutlich erleichtern kann. Nach Adresse, Betreffzeile und der Anrede (bitte mit Sehr geehrte(r) Frau /Herr) folgt schon der schwerste Teil: der erste Satz. Es soll ja ein spannender und lockerer Einstieg sein – ohne Floskeln wie „Ich bewerbe mich auf Ihre Stellenanzeige …“, denn das weiß der Personaler ja schon längst.
Der verflixte erste Satz
Wie gelingt also ein Einstieg, der dich aus dem Bewerberpool herausstechen lässt? Versetz dich doch dafür einmal in die Rolle des Betriebs – und was den am meisten interessiert, ist deine Antwort auf die Frage: Wieso willst du bei uns arbeiten?
Stell dir im Kopf die Frage: Wieso will ich diesen Job?
In Bewerbungstrainings nennen Experten das oft Motivationslage oder USP. In einfachen Worten gesagt, geht es darum, wieso du Lust auf den Job, die Ausbildung oder den Betrieb hast. Das können die unterschiedlichsten Gründe sein und deshalb kann auch der erste Satz ein ganz eigenständiger sein. Du kannst darüber schreiben, dass du in deiner Freizeit gerne an alten Autos schweißt, dass du das Gespräch mit dem Unternehmen auf der Messe in toller Erinnerung behalten hast oder dass du das Edelstahlgeländer am Eingang schick findest. Einfach das, was dich zur Bewerbung motiviert.
Der Hauptteil
Im Hauptteil stehen deine Persönlichkeit und deine Kenntnisse im Rampenlicht, die dich zum besten Kandidaten für die Stelle machen. Zeige, in welchen Schulfächern du besonders stark bist und welche Praktika oder Jobs du schon gemacht hast. Achte dabei darauf, dass du dir Kernaussagen der Jobausschreibung (z.B. Handwerkliches Geschick oder Ausdauer) herauspickst und erklärst, weshalb du sie erfüllst. Schreibe keine Wiedererzählung deines Lebenslaufes. Mache auch deutlich, welchen Mehrwert der Betrieb davon hat, wenn er dich einstellt. Im Schlusssatz bedankst du dich für das Interesse, erklärst, dass du dich über einen Vorstellungstermin sehr freuen würdest und würzt das Ganze mit freundlichen Grüßen. Das war Teil eins.
Chronist deines Lebens: der CV
Jetzt geht es zum zweiten Teil der Bewerbungsunterlagen, dem Lebenslauf oder auch CV (Curriculum Vitae). Früher hat man oft von tabellarischem Lebenslauf gesprochen, mittlerweile ist CV gängiger. Tabellarisch trifft jedoch ganz gut, worauf es beim Lebenslauf ankommt. Er soll chronologisch auflisten, was du an Berufs- und Lebenserfahrung sowie Schulbildung schon alles erreicht hast.
Dein Foto vermittelt, wer du bist
In jeden Lebenslauf gehören am Anfang oder in einen seitlichen Kasten deine persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum und Anschrift. Auch Sprach- oder IT-Kenntnisse kannst du hier einfügen. Besonderes Augenmerk solltest du auf das Bewerbungsfoto richten. Es muss aktuell und am besten von einem professionellen Fotograph aufgenommen worden sein. Denn anhand deines Bewerbungsfotos hat dein Gegenüber sofort einen Eindruck von dir – das geschieht täglich tausendfach und völlig unbewusst, wenn wir Fotos betrachten. Je aussagekräftiger dein Foto also ist, umso eher wirst du zum Gespräch eingeladen.
Bildung, Beruf, Praktika
Jeder Mensch hat seine unvergleichliche Persönlichkeit. Diese in einen Lebenslauf zu pressen, ist keine einfache Angelegenheit. Orientiere dich deshalb an der Trias „Bildungsweg, Berufserfahrung und Praktika“ und liste dort alle deine Stationen auf. Dabei fängt man heute übrigens mit dem aktuellsten Eintrag an, schließlich soll dieser ja sofort ins Auge stechen. Versuche, alle deine Tätigkeiten und Erfahrungen aufzulisten, die deine Persönlichkeit ausmachen und dich in ein gutes Licht rücken. Ob längere Reise, Phase der Orientierung oder Erkrankung – fast jeder Mensch hat kleine Lücken im Lebenslauf. Zu diesen solltest du ehrlich stehen und dir eine Begründung überlegen, wie sie dich vorangebracht haben. Im Gespräch fragen Personaler nämlich gerne danach und wer hier trickst, riskiert die sofortige Absage.
Beweis für dein Können: Zeugnisse
Für manche ein Quell der Freude, für andere eher Grund des Grauens – an Zeugnissen scheiden sich die Geister. Für die Bewerbung sind sie unabdingbar und doch muss man nicht in Angst erstarren. Denn immer mehr Chefs achten nicht mehr nur auf die Noten, sondern auf Charaktereigenschaften, Praktika- oder Arbeitserfahrungen der Bewerber. Wer also belastbar, fleißig oder ehrlich ist, kann dann auch mal den Fünfer in Englisch ausgleichen. Achte auch auf die Formalia und drucke jedes Zeugnis, das du beilegst, sauber aus oder scanne es gut lesbar als pdf ein. Kaffee- oder Fettflecken machen einen schlechten Eindruck. Versichere dich vor dem Abschicken der Bewerbung, dass du alle Unterlagen beigefügt hast. Nachliefern sorgt gleich für ein schlechteres Image.
Tipps zur Online-Bewerbung
Fast jede zweite Stelle wird heute über ein Online- oder E-Mail-Bewerbungsverfahren besetzt. Hierbei solltest du folgendes beachten.
1. Die Betreffzeile der E-Mail sollte aussagekräftige Schlagwörter enthalten. Schreibe nicht „Bewerbung für einen Job“, sondern „Bewerbung als Auszubildender Fachrichtung Metallbau“.
2. Achte sehr genau auf Rechtschreibung, Grammatik und eine höfliche Anrede. Ein zu lockerer Stil ist ein Bewerbungskiller.
3. Bei Freifeldern in Online-Bewerbungen kannst du dich in das richtige Licht rücken. Schreibe den Text in Ruhe vorab, um keine Flüchtigkeitsfehler zu machen.
4. Die Anhänge solltest du im PDF-Format anfügen oder hochladen – verwende einen kurzen und klar verständlichen Dateinamen. Vorsicht bei Sonderzeichen, diese können manchmal falsch dargestellt werden.
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