Christian sorgt für digitalen Schwung
Steckbrief
- Christian Schumacher
- Metallbaumeister
- Schlosserei Schumacher
- www.schlosserei-schumacher.de
Mit 16 Jahren betrat Christian Schumacher zum ersten Mal mit einem unterzeichneten Arbeitsvertrag den Metallbaubetrieb seines Vaters. Er hatte sich nach der mittleren Reife für die Ausbildung zum Metallbauer entschieden. Überraschend kam dieser Schritt nicht, schließlich sei sein Vater Bruno immer mit Herzblut Metallbauer gewesen und er mit dem Betrieb quasi aufgewachsen, erzählt Christian. 1988 hatte Bruno den Betrieb gegründet, als er sich nach seiner Meisterprüfung zum Metallbauer selbstständig machte. Die ersten Jahre arbeitete er in einer kleinen Scheune und fertigte kleine Schlosserprojekte, wie beispielsweise Fenstergitter, Geländer oder Überdachungen. 2000 erfolgte mit dem Bau der eigenen Halle ein wichtiger Entwicklungsschritt, die Anzahl der Mitarbeiter stieg auf 5 an und es konnten neue Maschinen angeschafft werden.
Azubi, Geselle, Meister
Nach drei Jahren Ausbildungszeit arbeitete Christian zunächst eineinhalb Jahre als Facharbeiter in der Produktion und startete anschließend mit 22 an der Meisterschule für ein Jahr in Vollzeit durch. „Als ich danach zurückgekommen bin, bin ich Stück für Stück ins Büro mit hineingewachsen. Mein Vater hat mich von Anfang an unterstützt und hat mir immer freien Lauf gelassen, was ich ihm sehr hoch anrechne. Er hat nie darauf beharrt, dass etwas schon immer so gemacht wurde, sondern war offen für Neues“, erzählt Christian begeistert.
Eine Einstellung, mit der Christian auch heute an die Mitarbeiter herangeht. Wer neue Ideen hat, wird nicht ausgebremst, sondern gefördert. Mit diesem innovativen Ansatz hat Christian in den letzten sieben Jahren den Betrieb in vielen Bereichen ganz neu strukturiert und ins digitale Zeitalter überführt.
Umstieg auf 3D-CAD
Schon in der Meisterschule musste Christian viele Konstruktionen digital zeichnen und so war einer seiner ersten Schritte im Betrieb, die händischen Zeichnungen durch CAD zu ersetzen. Zunächst als 2D-Variante und nach drei Jahren als 3D-Version. „Die 2D-Zeichnungen haben die Abläufe schon stark beschleunigt, aber es gab eben keine Perspektiven und auch die Details waren nicht so exakt, wie sie sein sollten.“ Der Umstieg auf die 3D-Version von HICAD gelang dann dank einer einwöchigen Kompaktschulung in Ulm sehr problemlos. Auch wenn das Zeichnen jetzt etwas mehr Aufwand erfordert, ist das Ergebnis deutlich genauer. „Man sieht nahezu alle Fehler, Kollisionen und Probleme, bevor ein Teil überhaupt gefertigt worden ist“, bestätigt Christian. Das beschleunigt wiederum den gesamten Prozess.
Weg in die Geschäftsführung
Das Wachstum des Betriebes führte dazu, dass in den letzten Jahren neue Facharbeiter eingestellt werden konnten. Bald kam Christian mit der Planung nicht deshalb mehr hinterher. Die Einstellung von neuen Mitarbeitern in der Konstruktion war deshalb der nächste logische Schritt. Leon und wenig später Ricardo zeigten viel Engagement und übernahmen nach kurzer Zeit nahezu den gesamten Bereich des Projektmanagements. Für Christian bedeutete dies, dass er stärker in die Aufgaben eines Geschäftsführers hineinwachsen konnte.
Heute besteht seine hauptsächliche Arbeit darin, gute Angebote zu erstellen, mit Kunden zu verhandeln, Verträge abzuschließen und den Überblick über die Projekte zu behalten. Auch wenn er heute nicht mehr wie früher in der Halle steht, um Metallkonstruktionen zu fertigen, so sind seine Erfahrungen aus der Ausbildung immer noch sehr wichtig für ihn, bestätigt er. „Ich bin froh, dass ich aus der Praxis in das Büro gewechselt bin. So hab ich einfach ein Gespür dafür, wie lange Arbeitsschritte dauern, was man bei der Fertigung beachten muss und vieles mehr. Die Ausbildung zum Metallbauer war dafür einfach ein optimaler Einstieg.“
Bilder: MEINMetall